Gewichtsverlust

Fett abbauen, ohne Muskeln zu verlieren – Die 3 Grundlagen

Von |18. November 2023|Lesezeit: 6,1 Min.|
In diesem Artikel erläutern wir die 3 wichtigsten Faktoren, um abzunehmen, ohne dabei Muskeln zu verlieren. Alles Wichtige im Überblick.

In diesem Artikel erläutern wir die 3 wichtigsten Faktoren, um abzunehmen, ohne dabei Muskeln zu verlieren. Alles Wichtige im Überblick. Foto: All best fitness is here / Shutterstock.com

Fett zu verbrennen, ohne Muskeln abzubauen, ist das Ziel der meisten Trainierenden. Ein Gleichgewicht zwischen Fettabbau und Muskelaufbau zu finden, ist zwar nicht einfach, aber möglich. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei den drei Säulen – Diät, Training und Regeneration ankommt, damit Ihr Körper nachhaltig Fett abbaut, ohne Muskeln zu verlieren.

Inhalt:

Grundlagen des Abnehmens

Ein Kaloriendefizit ist die Voraussetzung zum Abnehmen – ohne dieses Grundprinzip klappt leider kein Abnehmprojekt. Nur wer weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, aktiviert den Fettstoffwechsel und verbrennt erfolgreich Fett. Das Dilemma dabei ist allerdings, dass der Körper bei einem langfristigen oder zu hohem Kaloriendefizit die Tendenz hat, zusätzliche Energie aus der Muskulatur zu gewinnen und daher Muskeln abbauen möchte. Das erfolgt durch die Umstellung des Stoffwechsels auf den Hungerstoffwechsel. Während Hungerperioden kann der Körper so besser Energie bereitstellen und seinen Kalorienbedarf auch langfristig durch den Abbau der Muskulatur senken. Dadurch entsteht auch der bekannte Jo-Jo-Effekt nach einer radikalen Diät.

Um Fett abzubauen, ohne dabei Muskeln zu verlieren, sind die folgenden Dinge entscheidend: das Timing und Intensität des Fettstoffwechsels in der Diät, die Nährstoffzufuhr, der Hormonhaushalt und die Aktivität der Muskulatur. Diät, Training und Regeneration sind daher die drei wichtigsten Säulen, wenn man Fett abbauen und dabei keine Muskeln verlieren möchte.

Voraussetzung: Ein gesunder Hormonhaushalt

Für anabole (aufbauende) und katabole (abbauende) Veränderungen der Muskulatur ist der Hormonhaushalt eines der wichtigsten Steuerelemente. Gerät das Hormonsystem ins Ungleichgewicht, wirkt sich das auch negativ auf den Muskelaufbau aus. Für einen gesunden Hormonhaushalt spielen, abgesehen von Erkrankungen oder Hormonumstellungen (zum Beispiel altersbedingt) folgende Umstände eine entscheidende Rolle:

  • Ausgewogene und vollwertige Ernährung
  • Wenig Stress
  • Keine toxischen Belastungen (zum Beispiel Rauchen und Alkoholkonsum)
  • Darmgesundheit (für ein starkes Immunsystem)

Ein unausgeglichener bzw. nicht vitaler Hormonhaushalt ist neben Krankheiten somit auch das Ergebnis eines ungesunden Lebensstils. Wenn Sie also auf diese Dinge achten, haben Sie schon mal gute Voraussetzungen, dass Ihre Muskulatur während der Diät nicht abbaut. Jetzt aber zu den 3 Säulen.

1. Die Diät

Fett abbauen, ohne Muskeln zu verlieren - Darauf kommt es in der Diät an

Abnehmen, ohne Muskeln zu verlieren – Darauf kommt es in der Diät an. Foto: RitaE / Pixabay.com

In der Regel gilt, dass ein Kaloriendefizit über 200 Kalorien am Tag nicht dauerhaft bestehen sollte. Das ist zum einen wichtig, damit der Stoffwechsel nicht auf den Hungerstoffwechsel umstellt und zum anderen, damit die Leistung im Training nicht abfällt. Außerdem benötigt die Muskulatur in der Diät sowohl an Trainingstage als auch an Regenerationstagen eine gute Nährstoffverteilung mit dem Hauptfokus auf Proteine. Achten Sie also vor allem auf eine ausgewogene Ernährung. Die Basis sollte Gemüse sein. Die Eiweiße sollten ebenfalls abwechslungsreich sein. Sprich, statt Eier oder Putenbrust sollte abwechselnd auch auf pflanzliche Proteine wie Linsen oder Nüsse zurückgegriffen werden. Ebenfalls sollte viel getrunken werden. Das ist vor allem wichtig für vitale Stoffwechselreaktionen, mindert aber auch das Hungergefühl.

Viele Sportler machen mittlerweile auch gute Erfahrungen mit Intervallfasten. Das macht auch Sinn, da es beim Intervallfasten ausschließlich darum geht, den Fettstoffwechsel in kurzen Abständen regelmäßig zu aktivieren, aber nicht aufrechtzuerhalten. Wenn Sie sich für Intervallfasten entscheiden, sollten Sie eine Methode mit geregelter Nährstoffzufuhr wählen. Das bietet zum einen die 16-zu-8-Methode (täglich 16 Stunden fasten und 8 Stunden essen) oder die etwas schwierigere Form als 20-zu-4-Methode (täglich 20 Stunden fasten und 4 Stunden essen). Wie der Muskelaufbau beim Intervallfasten klappt, erfährst du hier.

Auch der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme ist wichtig für die Muskulatur. Im Idealfall wird eine Mahlzeit direkt nach dem Training gegessen. Hier befindet sich der Körper nämlich in einer anabolen (aufbauenden) Phase. Ganz auf leerem Magen sollte allerdings nicht trainiert werden. Essen Sie am besten vor dem Training einen kleinen, aber proteinreichen Snack, um die Glykogenspeicher der Muskulatur aufzufüllen, wenn Sie lange nichts gegessen haben.

Merke:

  • Maximal 200 Kalorien unter dem täglichen Kalorienbedarf.
  • Nährstoffverteilung mit dem Hauptfokus auf Aminosäuren.
  • Viel Trinken für einen vitalen Stoffwechsel.
  • Auch Intervallfasten 16 zu 8 oder 20 zu 4 eignen sich, um Fett abzubauen, ohne Muskeln zu verlieren.
  • Der ideale Essenszeitpunkt ist direkt nach dem Training.

2. Das Training

Fett abbauen, ohne Muskeln zu verlieren – Darauf kommt es im Training an.

Fett abbauen, ohne Muskeln zu verlieren – Darauf kommt es im Training an. Foto: Ichigo121212 / Pixabay.com

Ohne Training läuft auch in der Diät nichts. Besonders deutlich wird dies, wenn die Muskulatur komplett inaktiv ist. So bildet sich bei Astronauten ohne Training bereits in den ersten Wochen etwa 10 % der Muskulatur zurück. Essenziell für den Muskelaufbau ist ein regelmäßiges Krafttraining mit erhöhtem Leistungsniveau. Somit sollte auch während der Diät ein intensives Krafttraining ein fester Bestandteil des Vorhabens sein, um Fett abzubauen, ohne dabei Muskeln zu verlieren. Besonders bei Anfängern kann das richtige Training während der Diät sogar zu einem Muskelaufbau führen. Richten Sie Ihren Trainingsplan also am besten nach einem klassischen Hypertrophietraining aus. Dazu sollten folgende Grundregeln beachtet werden:

  • Der Trainingsplan sollte die Grundübungen enthalten.
  • Die Übungen sollten in 3 bis 5 Sätzen und mit 8 bis 12 Wiederholungen ausgeführt werden.
  • Die Gewichte sollten so gewählt werden, dass die Übungen mit etwa 80 Prozent der Maximalkraft ausgeführt werden können und die Muskulatur am Ende der Übung erschöpft ist.
  • Cardio-Einheiten sollten kürzer ausgeführt und in Form von HIT-Training stattfinden.

Damit der Trainingsplan den Anforderungen eines effektiven Hypertrophietrainings gerecht wird, sollte dieser von einem erfahrenen Trainer erstellt werden. Ein guter Trainingsplan ist das perfekte Zusammenspiel zwischen intensivem Krafttraining und Regeneration.

3. Die Regeneration

Fett abbauen, ohne Muskeln zu verlieren: Darauf kommt es bei der Regeneration an.

Fett abbauen, ohne Muskeln zu verlieren: Darauf kommt es bei der Regeneration an. Foto: Olya Adamovich / Pixabay.com

Der Muskelaufbau geschieht hauptsächlich während der Regeneration. Wer Fett abbauen und dabei keine Muskeln verlieren möchte, der sollte sowohl auf genügend trainingsfreie Tage als auch auf ausreichenden Schlaf achten. Ist dies nicht der Fall und die Regeneration kommt zu kurz, erfolgt das Training in einem Zustand der körperlichen Ermüdung, wodurch zwangsläufig das Leistungsniveau sinkt und die Muskulatur langfristig abbaut. Wer also zu motiviert trainiert, wird zwar Körperfett reduzieren, aber auch Muskulatur abbauen. Außerdem ist eine ständige Erschöpfung kein schönes Gefühl. Auch die Anfälligkeit für Infekte steigt, was eine längere Zwangspause des Trainings zur Folge hat. Die richtige Regenerationsdauer ist abhängig von der Belastungsdauer sowie -Intensität im Training, als auch dem Trainingszustand und Alter.

Fazit

Fett abzubauen, ohne Muskeln zu verlieren ist zwar möglich, allerdings ist es vor allem ein längeres Vorhaben, was Durchhaltevermögen erfordert. Ein Kilogramm Fett hat etwa 7000 bis 8000 Kalorien. Um keine Muskulatur abzubauen, sollte das Kaloriendefizit täglich nicht höher als etwa 200 Kalorien am Tag sein. Maximal lässt sich also alle 4 bis 6 Wochen ein Kilogramm Körperfett abnehmen. Nimmt man schneller ab, wird es schwer, Muskeln aufzubauen oder zu halten. Der Muskelabbau wird wahrscheinlicher. Wer also langsam an das Vorhaben herangeht und auf ein paar Dinge in der Diät, dem Training und der Regeneration achtet, der kann den Muskelabbau nicht nur verhindern, sondern unter Umständen sogar Muskeln aufbauen.

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